Shotokai

Karate-Do Shotokai ist ein weicher und dennoch dynamischer Stil der Selbstverteidigung

Shōtōkai (japanisch 松濤會) bezeichnet eine Stilrichtung des Karate-dō. Es ist ein weicher und dennoch dynamischer Stil der Selbstverteidigung. Im Shotokai gibt es im Unterschied zu anderen Karaterichtungen jedoch keinen sportlichen Wettkampf, da dies dem Sinn und Stil des Karate-Do Shotokai nach Shigeru Egami, dem Begründer dieser Stilrichtung, nicht entspricht.

Gemäß der Philosophie von Shigeru Egami geht es im Üben des Karate-Do darum, eins mit dem Partner zu werden und zusammen fortzuschreiten. Die Ausübung erfolgt daher im gemeinsamen Üben mit größtmöglichem Respekt und Miteinander nur im Training.

Im Sinne des „Do“ (des Weges) steht Shotokai für die vielseitigen friedlichen Aspekte des Karate und dessen Tradition. Shotokai ist mehr als ein Kampfsport, Shotokai versteht sich als Weg der Entwicklung für verschiedene Aspekte sowie Bereiche des Lebens. Durch das Erlernen und das Trainieren von Karate-Do Shotokai wird die Energie (das „Ki“) und die Beweglichkeit des Karateka gefördert. Durch konsequente Ausübung wird die Konzentration und Körperwahrnehmung gesteigert sowie der Geist gestärkt. Als Karateka bezeichnet man jemanden, der Karate-Do ausübt.

Karate-Do lässt sich in das 19. Jahrhundert zurückverfolgen und hat seine Ursprünge in der heutigen Form in Okinawa, wo Meister Yasatsune Itosu das komplexe Selbstverteidigungssystem Okinawas vereinfachte und so Karate entwickelte. Ab den 1920er Jahren machte Meister Gichin Funakoshi Karate in Japan bekannt und war so einer der großen Wegbereiter dieses Breitensports. Shigeru Egami entwickelte die Techniken im Sinne Funakoshi zu dem fließenden und weichen Karate-Stil weiter, den wir heute als Karate-Do Shotokai Egami Ryu kennen.

Da im Karate-Do Shotokai kein sportllicher Wettkampf stattfindet, ist dieser Stil nach wie vor eher selten und unbekannt.