Okinawa gehört als Hauptinsel der Kette der japanischen Ryūkyū-Inseln an und befindet sich zwischen Japan, China und Taiwan im Pazifik. Auf Okinawa verschmolzen einheimische Traditionen der Selbstverteidigung mit Einflüssen aus China, weshalb Karate ursprünglich „China Hand“ genannt wurde. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts wurde Karate stets im Geheimen geübt und ausschließlich von Meister zu Schüler weitergegeben.
1890 fielen in Okinawa bei einer Musterung für den Wehrdienst eine Gruppe von jungen Männern auf, die in einer besonders guten körperlichen Verfassung waren. Daraufhin wurde Meister Yasutsune Itosu damit beauftragt für den Unterricht im Wehrdienst ein Karate-Training zu erstellen. Er wandelte das komplexe Selbstverteidigungssystem aus Okinawa in einfache zu erlernende Techniken und grundlegende Katas um.
Karate wurde 1902 auf Okinawa offiziell als Schulsport eingeführt und gilt seither nicht nur mehr als Kampftechnik, sondern auch zur Ertüchtigung des Körpers und des Charakters.
Ankō Itosu, auch Yasutsune Itosu genannt, lebte von 1831 bis 1915. Er war Großmeister und einer der wichtigsten Wegbereiter des Karate. Viele spätere Stilrichtungen, begründet durch seine Schüler, sich aus seiner Lehre weiterentwickelt worden, zB: Shotokan (Meister Gichin Funakoshi); Shito-Ryu (Meister Kenwa Mabuni); Shorin-Ryu (Meister Chibana Choshin).